Dienstag, 26. April 2011

Nützlinge im Garten - Marienkäfer






Marienkäfer gelten als Glückskäfer
und das sind sie ja auch für den Garten...

... denn eine Larve vom Marienkäfer frißt bis zu 3000 (!) Läuse oder Spinnmilben!
(Quelle: Wikipedia)
Marienkäfer gelten deshalb von alters her als Glückskäfer - und sie sind zudem hübsch anzusehen.
Bilder davon schmücken Briefmarken und allerlei Accessoires.


Sie galten auch als Symbol der Heiligen Maria. Daher der Name (aber es gibt darüberhinaus unzählige regionale Namen für Coccinella)
Sie überwintern in größeren Gruppen - im Garten meist unter Steinen, Laub, Moos oder Rinde.
Daher im Herbst nicht zu ordentlich aufräumen. Dann sind sie im Frühling gleich zur Stelle, wenn die ersten Blattläuse glauben, sie könnten sich im Garten breit machen.
Die größere Gruppe hat auch den Vorteil, daß Paarungs-Partner gleich gefunden sind und die Fortpflanzung schnell beginnt.


Blattlaus - Bekämpfung durch Marienkäfer:
Die Bekämpfung der Blattläuse überlasse ich mittlerweile vollständig den Marienkäfern. Bei uns finden sie offensichtlich genug Plätze zum Überwintern und pünktlich sind sie zur Stelle, sobald Blattläuse auftreten.
Bild: Larven der Marienkäfer


Ich habe seit vielen Jahren gute Erfahrung mit dieser Art Natur-walten-lassen gemacht und doch frage ich mich jedes Jahr - sind die Blattläuse dieses Jahr nicht doch ausnahmsweise ganz besonders zahlreich und die Marienkäfer zu wenig....? Doch ich vertraue wie immer auf die Marienkäfer und greife nicht ein. Auch wenn das eine oder andere Rosenblatt darunter leiden sollte. Langfristig beseitigen nur die Marienkäfer eine Läuseplage. Sie vermehren sich grad fleißig und die ersten Larven (s. Bild) krabbeln in den Blattlaus-Kolonien herum. Maximal 6 Wochen können Blattläuse in unserem Garten überleben. Dann sind sie nirgendwo mehr zu finden und kommen auch nicht wieder. Den Marienkäfern sei Dank.



Was auch immer man gegen Blattläuse unternimmt, tötet oder entfernt auch die Larven des Marienkäfers
(und die Larven von Florfliegen, Schwebfliegen uvm., die genauso nützlich sind).
Schmierseife oder abbrausen oder abstreifen - immer erwischt es auch die Marienkäfer-Larven und damit einen der effektivsten Helfer im Garten!


 
Marienkäfer Fortpflanzung - Eier - Larven - Puppe - Marienkäfer


Marienkäfer kleben kleine, gelbe, längliche Eier an die Unterseite von Blättern.
Am Zwetschgenbaum habe ich ein Gelege der Marienkäfer entdeckt - die kleinen gelben Punkte.
Hier noch eine Nahaufnahme:
Frau Mariechen hat das Gelege mitten in eine Blattlaus-Kolonie gelegt.
Daraus schlüpfen dann Larven, die schon bald auf Blattlausjagd gehen.


Die Eier werden nach ca. 7-10 Tagen dunkelbraun und bald danach schlüpfen die ersten Larven.
Sie ruhen sich dann noch etwas aus. Dabei werden sie fast schwarz.

 
Die Larven sind nun bereit für die Blattlausjagd und machen sich auch schon auf den Weg. Eine halbe Stunde später habe ich schon keine Larven mehr gefunden.
Die Larven häuten sich mehrfach und bekommen dabei orange Streifen (s. Bild weiter oben)


Nächstes Entwicklungsstadium:
die Larve verpuppt sich und ruht einige Zeit. Die Puppe ist schon in etwas so groß wie ein Marienkäfer.

Ein paar Tage später ist er mir im wahrsten Sinne des Wortes entschlüpft. Ich konnte ihn nicht dabei fotografieren - klammheimlich hat sich der Marienkäfer aus seinem Kokon befreit und ist weggeflogen. Nur die leere Hülle habe ich noch gefunden.
Na - Hauptsache, er kümmert sich um die Blattläuse.







(Quelle für einige der Informationen: Wikipedia, Fotos alle © renate waas)

Viele Grüße aus dem Geniessergarten
Renate Waas

www.renate-waas.de



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17 Kommentare:

C. K. hat gesagt…

Oh ja, die kleinen roten Krabbler mit den schwarzen Pünktchen gehören mit zu meinen Lieblingen. Leider reichen sie wahrscheinlich in meinem Garten nicht aus, um alle Läuse zu vertilgen. Ich habe es auch schon mit Brennesselsud versucht, aber außer das es höllisch stank, ist gar nichts passiert.
LG, Christiane

Renate Waas hat gesagt…

Liebe Christiane,
die schaffen das schon, wenn Du sie nur arbeiten läßt! Vertrau denen mal - du wirst schon sehen! Von Jahr zu Jahr werden es mehr Marienkäfer und die Läuse haben gar keine Chance mehr.
Wenn Brennesselsud stinkt, wirkt er sehr gut als Stickstoffdünger. Gegen Läuse hilft er - wenn überhaupt - nur scharf, also frischer Sud. Aber auch das mache ich nicht.
Viele Grüße Renate

SelbstgemachteDinge hat gesagt…

Nur schade, daß sie durch die asiatischen Marienkäfer, die sich ja immer mehr ausbreiten, vertrieben werden.
Liebe Grüße, Manuela

Elke Schwarzer hat gesagt…

Liene Renate,
das sind ja Spitzenfotos von den Käfern!
Bei mir helfen auch die Schwebfliegen immer fleißig mit, die Läuse zu dezimieren.
VG
Elke

Renate Waas hat gesagt…

ja genau! Die Larven einiger Schwebfliegen helfen auch fleißig mit!
Viele Grüße Renate

Elisabeth Firsching hat gesagt…

Liebe Renate,
Tolle Fotos von diesen wirklich sympatischen Tierchen! Ich mulche unter den Rosen reichlich mit Lavendelschnitt, der eh im Frühjahr anfällt, weil ich den Lavendel das Jahr über stehen lasse. Auf diese Art gibt es bei mir kaum Blattläuse und ich habe wie du beobachtet, dass sie auch bald verschwinden. Dass das auf die Marienkäfer zurückzuführen ist, ist super. Wieder weniger Arbeit und mehr Genuss im Garten!

Liebe Grüße
Elisabeth

Topfgartenwelt hat gesagt…

Liebe Renate! Super Fotos hast Du von den Marienkäfern gemacht, ich habe heuer leider noch keinen einzigen im Garten gesehen - ich hoffe, sie kommen bald.

lg kathrin

Sanspareil hat gesagt…

Viele viele Läuse und keine Marienkäfer. Gestern dachte ich, jetzt müsse ich doch den Apfelbäumen helfen. Ich wollte gerade mit dem Wasserschlauch loslegen,da sah ich sie - viele viele Marienkäfer.

Fazit - Geduld haben und den Läusen auch ein bißchen zugestehen.

Danke für deine Beiträge, sie sind immer sehr interessant.

LG Sigrid

Novemberkind hat gesagt…

Hallo liebe Renate :-)
Nützliche Tierchen und außerdem ganz gewiss mein absoluter Lieblingskäfer.

Wünsche dir viele schöne Momente in der Natur
und ein erholsames Wochenende.
Lieben Gruß. Bina

Marcus hat gesagt…

Ja, die sind wirklich nützlich. Hat denn jemand einen Tip wie die Käfer überwintern? Wenn man hier vielleicht etwas nachhilft und mehr Räume für die kleinen schafft, vielleicht kann man ja damit die Population vergrößern.

Martinas kochküche hat gesagt…

Hallo Renate
Tolle Bilder nun weiß ich endlich was so in meinem Garten krabbelt,wie die Larven aussehen war mir bisher unbekannt. Alle Marienkäfer die ich im Garten finde,setze ich auch immer im Gewächshaus aus....Aus irgendeinem Grund , hab ich nur im Gewächshaus Probleme mt Läusen im Frühjahr und weißen Fliegen im Spätsommer.
LG
Martina

Anonym hat gesagt…

Hallo Renate,
wie bewundernswert nicht nur Deine sehr gut gelungenen Bilder sind sondern auch Deine sehr verstaendlichen Informationen.

Auch ich bin ein Liebhaber dieser nuetzlichen Marienkaefer.
Heute entdeckte ich hier in NRW
bei Sonnenschein und 15 C im Schatten eine nicht zu zaehlende Schar von Marienkaefern speziell auf der Terrasse und dies´ Ende Oktober.
Hat dies eine bestimmte Bedeutung ?
Kann mir nicht vorstellen, dass ich nur
von dieser Schar heute betroffen bin.
LG
Claudi

Renate Waas hat gesagt…

Hallo Claudi,
die suchen jetzt ein Winterquartier und weil es im Winter so kalt ist, kuscheln Marienkäfer gerne. Deshalb schließen sie sich in größeren Gruppen zusammen und suchen einen Schuppen o.ä. um versteckt in einer Nische gemeinsam zu überwintern. Das ist dann ein ganzes Knäuel an Marienkäfern.
Sie werden bei bald wieder wegfliegen um ein geeignetes Winter-Quartier zu finden.
Viele Grüße von Renate

broker hat gesagt…

@SelbstgemachteDinge26. April 2011 15:13

Asiatische Marienkaefer fressen doch genauso Blattlaeuse, oder? Also wo ist das Problem?

Renate Waas hat gesagt…

gar kein Problem, wenn es um Läuse geht.
Nur leider verdrängen die asiatischen Marienkäfer unsere heimischen Marienkäfer.
Sie stören also das Ökosystem und es ist schade, wenn unsere heimischen Marienkäfer nicht mehr da sind.
Viele Grüße Renate

Anonym hat gesagt…

Leider haben die asiatischen Mariekäfer einen unbändigen Hunger und fressen auch andere nützliche Insekten als nur die unbeliebte Blattläuse. Und sie verdrängen wie bereits gesagt die einheimischen Marienkäfer.

Anonym hat gesagt…

ich finde es auch total schade das die einheimischen marienkäfer alle immer weg sind ich habe ein marienkäfer mit zwölf punkten und brauner
rücken und hellen flecken gefunden dieser marienkäfer hat eier gelegt
diesen marienkäfer habe ich noch nie gesehen aber ich hebe diese eier auf und lasse sie schlüpfen