Montag, 4. April 2016

Chionodoxa - Schneeglanz - Blueten im April




Chionodoxa - Schneeglanz oder Sternhyazinthe

Pflanzenporträt und Gartentipps im April



Chionodoxa - oder Schneeglanz hat im Sturm mein Herz erobert, als ich sie zum ersten mal verwildert auf einer Zwiebelblumen-Wiese zusammen mit Scilla und Puschkinien erlebt habe!


Blumenzwiebel-Wiese - hier stimmt das Gedicht ... "Frühling lässt sein blaues Band"


Ein genauer Blick zeigt dann die Schönheit dieser zarten und dennoch so robusten Frühblüher im Garten. 
Die ersten Blüten erscheinen schon ab Mitte März, auch wenn der letzte Schnee gerade erst schmilzt - daher auch der Name Schneestolz oder Schneeglanz.



Diesmal stelle ich Euch Chionodoxa vor und gebe Tipps zu Standort und Verwendung.
Die meisten Bilder habe ich gestern bei uns im Garten fotografiert (mit einigen Verrenkungen und Bauchlagen). 

Weitere Frühlingsbilder sind noch in Bearbeitung - aber der ... "Frühling lässt sein blaues Band" ... ja hoffentlich noch lang, lang wehen!



Chionodoxa forbesii und die Geschwister C. luciliae und C. sardensis sind bei uns am meisten verbreitet (und im Handel zu finden). Sie blühen von März bis April.  Man hat vor einiger Zeit mal wieder die Namen geändert ... Ich hoffe, diese hier sind  (noch) aktuell!

C. forbesii (bisher C. luciliae) 
blüht als erste im Reigen.  Jede Blüte der Blütentrauben hat ein weisses Auge und wird zu den Spitzen hin immer kräftiger lavendelblau. Von ihr gibt es die Sorte 

C. forbesii Blue Giant
Sie ist eine kräftig wachsende, attraktive Neuheit. Sie bilden 4-12 strahlende Einzelblüten pro Blütenstand, die bis zu acht Wochen lang blühen. Sie werden bis zu 25 cm hoch, verbreiten sich  aber nicht ganz so willig wie die anderen Schneeglanz. Es gibt sie auch in rosa Chionodoxa forbesii Pink Giant. 

Chinodoxa luciliae  (früher C. gigantea) hat ebenfalls blaue Blüten mit weissem Auge. Sie trägt jeweils nur 1-3 Blüten pro Stiel, dafür erscheinen oft mehrere Blütenstiele pro Zwiebel. Sie verwildert sehr willig im Garten. Sie blüht später als C. forbesii und dafür bis Mitte April. Von ihr gibt es eine weisse Sorte: C. luciliae Alba mit großen reinweissen Blüten. 

C. sardensis wiederum leuchtet intensiv rein enzianblau. Sie mag mageren Boden und blüht etwas später als C. luciliae.  Davon werde ich mir im Herbst ganz viele ins Magerbeet zwischen Terrasse und Pool hole, denn dort blühen grad nur Narzissen, ein paar Veilchen und immer noch Christrosen.

Bestimmung:
Ich habe wohl Chionodoxa luciliae und  Chionodoxa forbesii - evtl. Blue Giant im Garten. 
Kann mir jemand von Euch bei der Bestimmung anhand der Bilder helfen?
Ich hatte eigentlich nur Ch. luciliae bestellt ...


Wenn man nicht so genau schaut, könnte man sie von der Ferne mit Scilla - den Blausternchen verwechseln. Aber bei einem Blick hinter die Blüten kann man sie leicht unterscheiden: bei Chionodoxa sind die Blütenblätter zu einer kurzen Röhre verwachsen. 
Bei Scilla sind alle Blütenblätter einzeln. 

Scilla mischtschenkoana wiederum sieht Puschkinien recht ähnlich ... Was wiederum nicht mehr ganz so verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass Chionodoxa, Puschkinien und Scilla alle zur Familie der Hyacinthaceae gehören und sehr eng verwandt sind.

Standort für Chionodoxa im Garten: Fr / Gr 1-2, so-abs

Fr = Freibereich, also sonnige, offene, eher magere Standorte ohne Wurzeldruck
GR 1-2 = ist Gehölzrand trocken bis frisch (3 wäre feucht) 
Chionodoxa forbesii und Ch. sardensis lieben es sonnig 
Chionodoxa luciliae kann auch  halbschattig stehen

Sie lieben einen durchlässigen, leichten, aber im Frühling frischen Boden.  
Gerne nahe an Gehölzen. In einem eher schütteren Rasen verwildern sie mit der Zeit zu wunderschön großen Blumenzwiebel-Wiesen (s. Bild oben).

Vermehrung: Samen gleich nach der Samenreife aussäen oder durch Teilung der Zwiebeln nach Einzug des Laubes (Sommer)

Pflanzung von September bis Oktober in größeren Mengen

KombinationBei mir stehen sie  in der Sonne mit selbst ausgesamten Vergißmeinnicht und zarten Narzissen, am sonnigen Gehölzrand mit Duft-Veilchen, Schlüsselblumen und Primeln.



Viele Grüße von 

Renate Waas
aus dem Geniesser-Garten






P.S. 
sollte sich irgendwo (auch anderswo im Blog) ein Fehler eingeschlichen haben, so freue ich mich sehr sehr auf einen Hinweis! Herzlichen Dank!








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Dipl.Ing.FH Renate Waas, Gartenarchitektin


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16 Kommentare:

Nadia hat gesagt…

Liebe Renate
Oh, und schon wieder habe ich etwas gelernt! Kürzlich habe ich mir nämlich in der Gärtnerei ein Töpfchen rosafarbene Sternhyazinthen gekauft. Sie haben mir so gut gefallen und ich habe diese Blümchen zuvor noch nie (bewusst) gesehen. Dank Deinem Post weiss ich nun schon einiges über sie und kann sie nach der Blüte auch gleich an einem geeigneten Standort auspflanzen. Übrigens hatte ich einen Moment lang den Verdacht, ich hätte rosablühende Blausternchen gekauft (gibt's das überhaupt?), weil sie sich doch von der Blütenform her wirklich sehr ähnlich sind. Aber ich muss nachher gleich mal nach dem von Dir erwähnte Unterscheidungsmerkmal schauen - Blausternchen habe ich nämlich mittleweile erfreulich viele im Garten. :-)
Ich wünsche Dir einen schönen, sonnigen Nachmittag und sage Danke für diesen sehr informativen Post.
Herlichst,
Nadia

Sigrun hat gesagt…

Renate, ich habe die gleichen, nicht gekauft. Sie waren auf einmal da und wachsen zwischen dem Gehölz. Woanders hab ich sie noch nicht gefunden, aber sie vermehren sich so schön!
Sigrun

Elke Schwarzer hat gesagt…

Hallo Renate,
sowohl Scilla siberica als auch Chionodoxa sind beide wunderschön, aber leider fressen bei mir die Schnecken auch bei beiden die Blütenblätter ab.
Meistens guckt Scilla siberica nach unten, Chionodoxa aber schaut in den Himmel. Der Pollen von Scillas ist blau, das sieht man auch an den Bienen. Wildbienen scheinen Scillas etwas lieber zu mögen, Honigbienen sieht man auch am Schneeglanz.
VG
Elke

LiSa hat gesagt…

Hallo Renate!
Ich werde mich morgen mal auf den Bauch legen und nachschaun, ob es sich bei den blauen Winzlingen, die sich eifrig schon überall im Rasen ausgesäät haben, um Schneeglanz oder Blausternchen handelt :) Danke fürs Zeigen.
LG
Sabine

bergblumengarten hat gesagt…

Liebe Renate,
so ein Hinweis auf Fehler im Blog finde ich gut...mir war gerade ein totaler Schusselfehler passiert. Statt Platanen waren es dann Pappeln, weil ich in Gedanken nicht ganz bei der Sache war...:-)
Den Schneeglanz wächst in mein Schmetterlingsbeet und erfreut mich nun schon zum zweiten mal. In der Wiese würde es natürlich viel besser aussehen. Bisher wächst dort nur ein Schneeglöckchen, das von alleine dorthin wollte.
LG Sigrun

Anonym hat gesagt…

Dieser Tage bin ich dabei, diese blauen Sternchen, egal wie heißen, auszurotten. Sie wachsen überall in meinem Garten, auch dort wo noch nie welche gepflanzt wurden. Aus allen Ecken und Ritzen erscheinen sie, obwohl ich schon 2 Jahre sie ausreiße. Manche haben weiße Zwiebeln und andere schwarze Zwiebeln (Blausternchen). Auch die kleinen Veilchen sind eine Katastrophe. Sie wachsen richtig rein in andere Blümchen.
Grüße von Ilona

Renate Waas hat gesagt…

Dann schick doch bitte alles, alles zu mir - ich freue mich sehr!
VG Renate

Renate Waas hat gesagt…

Vielen Dank für diese sehr interessante Info! Das ist super spannende - blaue Pollen! Wenn der 1. April wäre, würde ich denken .... ;-) da werde ich mal genau beobachten!
Viele Grüße von Renate

Margeraniums Gartenblog hat gesagt…

Ich habe auch einen mittlerweile ordentlichen Teppich davon. Sie sehen so schön fröhlich aus!
Viele Grüße von
Margit

Renate Waas hat gesagt…

Ja das ist die richtige Beschreibung Margit - fröhlich sehen sie aus, wenn sie einen so anlachen!
Ich hoffe auch auf einen Teppich!
VG von Renate

Angela Matheis hat gesagt…

Liebe Renate,
dieser Beitrag hat mich an ein Bild aus einem Buch der Royal Horticultural Society erinnert. - ein blauer Blütenteppich aus Claytonia sibirica unter ein paar großen Blättern der Astilboides tabularis. Jahrelang hatte ich in Gärtnereien nach den Blümchen gesucht bis ich es irgendwann aufgegeben habe und dann auch vergessen habe.
Wenn die luciliae gut verwildern, wäre das für unseren Garten wunderbar geeignet. Hier verwildert nämlich normalerweise gar nichts bzw. nur nach zwanzig Jahren und mehr....
Herzliche Grüße, Angela

Elisabeth Firsching hat gesagt…

Es ist einfach atemberaubend schön, dein Frühlingsgarten und tolle Bilder! Danke für die genauen Beschreibungen, ich bin da manchmal hilflos (weil nicht vom Fach) und such im Netz herum, von Fotos kann man sich nie sicher sein und die Beschreibungen sind manchmal dürr...

Renate Waas hat gesagt…

Hallo Angela,
Astilboides mag es deutlich feuchter als Chionodoxa - aber falls Du einen durchlässigen, normal trockenen Boden hast, verwildern sie sicher willig. Sie ziehen allerdings bald wieder ein. Grün ist es also nur eine sehr kurze Zeit...
Claytonia ist ja eine Staude. Eine interessante noch dazu, da essbar. Gut, dass Du mich an sie erinnerst!
Es gibt sie unter dem Namen Montia sibirica in verschiedenen Staudengärtnereien - z.B. Stauden Stade
http://www.stauden-stade.de/shop-auswahl.cfm
oder Gaismayer.
Viele Grüße von Renate

Barbara Ehlert hat gesagt…

Liebe Renate,
wie schön! Ich liebe den Schneeglanz sehr und das ist ein wunderbarer informativer Beitrag. Ich werde gleich mal weiter teilen...
Herzliche Grüße,
Barbara

Sara - Waldgarten hat gesagt…

Der blüht bei uns auch gerade. Ich finde diese Blaublütigen auch himmlisch! Aber mein Objektiv bringt die Blüten aus der Nähe leider nicht so gut zur Geltung. Muß mir beizeiten nochmal ein anderes zulegen.

Liebe Grüße auch hier
Sara

Elfenrosengarten hat gesagt…

Herrlich, ich mag diese kleinen blauen Sternchen zu gern :-)
Aber nun ist er schon fast am Verblühen.
Liebe Grüße Urte