Christrosen - eine Liebeserklärung
Christrosen im Garten pflanzen, pflegen und vermehren
Während ich die neuen und alten Bilder betrachtet habe, ist mir bewusst geworden, wie wichtig diese Pflanzen das ganze Jahr über für mich und unseren Garten sind.Stets sehen sie gut aus, erfreuen mit langer, wunderschöner Blüte, sind immergrün und super pflegeleicht.
Völlig zu Recht bekommen sie nun endlich ein Loblied, ja geradezu eine Liebeserklärung von mir.
Diesmal schreibe ich über 2 wichtige Gruppen von Christrosen im Garten:
Helleborus niger - heimische oder schwarze Christrose (Winterblüher) und
Helleborus orientalis - Orientalische Christrose oder auch Lenzrose genannt (Frühlingsblüher - s. Bild oben)
Gemeinsamkeiten der Christrosen:
Christrosen sind in allen Teilen sehr giftig!Hautkontakt mit dem Saft vermeiden. Es könnte Brandblasen geben.
Eigenartigerweise werden die Samen und Jungpflanzen aber von Mäusen gern gefressen...
Die beiden Arten unterscheiden sich nicht nur in der Blütezeit, sondern auch in Standortansprüchen und Robustheit.
Während die Helleborus orientalis fast überall problemlos wachsen und gedeihen, stellt die heimische Christrose H. niger höhere Ansprüche an den Platz im Garten (s. weiter unten).
Helleborus niger erfreuen uns bereits ab November mit strahlend weißen Blüten aus einem kräfitgen Büschel dunkelgrünes Laubes.
Die meisten Helleborus orientalis warten dagegen lieber bis es Frühling wird.
Hier die erste Blüte von H. niger im November 2014:
Sie wächst bei mir seit vielen Jahren neben und vor ein paar Steinen direkt unter einer Scheinzypresse am Wegrand (Kieswege im Biergarten).
Lieferanten - Herkunft
Ich habe meine Christrosen bei Stauden Panitz und Stauden Stade gekauft. Mittlerweile kann man aber auch in guten Gartencentern schöne Sorten finden.
Für die gefüllte Lenzrose Helleborus orientalis White Elegance aber bin ich vor vielen, sehr vielen Jahren mit dem Zug extra von München nach Köln zu Frau Schmiemann gefahren und habe sie erstanden und persönlich abgeholt.
So verrückt war ich mal ...
Aber jetzt zu den beiden wichtigsten Arten im Einzelnen:
Helleborus niger - heimische Christrose, Schneerose
Um sie ranken sich viele schöne Geschichten.Die kostbaren Blumen wurden im Winter als Geschenk für das Christuskind gepflückt. Deshalb auch der Name Christrose.
Wenn rundum alle Pflanzen sich für den Winter zurückziehen, läuft sie zur Höchstform auf und strahlt eine Unbekümmertheit aus, als wäre die dunkle Jahreszeit ein Kinderspiel für sie:
Standort: Sie liebt es im Sommer trocken und nur im Winter darf es etwas feuchter werden.
Durchlässiger Boden, kalkhaltig und gerne warm.
Unter Büschen, am Gehölzrand. Sonnig bis halbschattig.
Wird von Schnecken nicht gefressen.
Sie kann jahrelang am selben Platz stehen und wird immer kräftiger und schöner:
Sie steht jetzt schon 8 Jahr an diesem Platz vor dem Stein - direkt vor einer großen Scheinzypresse. Im Sommer ist es hier absolut trocken.
Sie bildet tiefreichende Wurzeln und kann sich damit genug Feuchtigkeit holen.
Es gibt auch von der Helleborus niger halbgefüllt Sorten - wie hier die Sorte Double Fashion:
Sie unterscheiden sich nicht in der Pflege.
Vermehrung - Teilung oder Aussaat
Vermehrung über Samen klappt sehr gut. Sie sind Frostkeimer, müssen also einige Zeit kühl stehen, bevor sie keimen.
Man kann Helleborus aber auch teilen - möglichst gleich im Frühling oder noch besser im Herbst.
Denn Helleborus bilden ihre Wurzeln am Besten von Herbst bis Frühling. Im Sommer gehen sie in einen Art Ruhezustand.
Frisch geteilte oder gepflanzte Helleborus müssen zunächst natürlich noch gegossen werden. Sind sie aber mal eingewachsen, kann man sich das Gießen getrost sparen.
Helleborus orientalis - Christrosen, Lenzrosen
Meine zweite Lieblings - Christrose wächst neben dem Vogelbad. Sie bekommt regelmäßig im Sommer eine Dusche, wenn die Amseln genussvoll plantschen.
Da der Standort aber ansonsten trocken ist, gedeiht sie prächtig.
Sie wächst im Wurzelbereich von Ahorn und Perückenstrauch und fühlt sich dort im Halbschatten schon seit Jahren wohl.
Helleborus x oritentalis "White Elegance" heißt die Schöne. Leider kann ich sie bei meinen Lieferanten nicht mehr finden.
Deshalb versuche ich es jetzt mal selbst mit dem Vermehren.
Sie wird sicher nicht sortenrein ausfallen, aber ganz bestimmt sind ein paar interessante Helleborus Kinder zu erwarten.
Ich persönlich teile meine seltenen und mir wertvolleren Arten und Sorten der Helleborus orientalis bisher nicht.
Ich habe einfach Angst, sie könnten dann kaputt gehen. Ich wähle daher die langwierigere, aber sicherere Variante per Aussaat.
Ein paar Jungpflanzen habe ich schon durch Selbstaussaat bekommen. Eine davon sieht der Mutterpflanze zum Verwechseln ähnlich. Ich hoffe, sie ist auch so robust.
Denn ich träume von einem großen Christrosen-Feld unter dem Eisenholzbaum im neuen Staudenbeet...
Helleborus orientalis - Vermehrung durch Aussaat Hier meine ersten Sämlinge von den gefüllten Christrosen dieses Jahr:
Ich habe das Saatgut nach dem Sammeln gleich in einen Topf mit ganz normaler Erde ausgesät. Einfach oben drauf, da sie Lichtkeimer sind. Danach an einen schattigen, eher luftfeuchten Platz im Garten gestellt. Man kann sie für einige Zeit getrost vergessen.
Im November sollten sie keimen.
Bald nach der Keimung werden sie in einzelne Töpfe pikiert, da die Wurzeln recht empfindlich sind.
Diese Töpfe stelle ich in Kisten und senke alles in Erde ein. Mein altes Frühbeet ist dafür genau richtig.
Sie werden erst in 2 Jahren das erste mal blühen. Dann stellt sich heraus, ob welche dabei sind, die so schön sind wie die Mutterpflanze:
Bei diesen gefüllten Lenzrosen sehen übrigens auch die abgeblühten Pflanzen noch lange sehr schön aus.
Eine neue Sorte bei mir im Garten ist die Helleborus orientale "Swirling Skirts", die ich letztes Jahr erwerben konnte. Sie sind gut eingewachsen.
Für eine Orientale-Hybride blüht sie sehr, sehr früh. Ob das immer so ist, wird sich noch herausstellen.
Dieses Jahr fängt sie jedenfalls bereits im November an zu blühen:
Ist das nicht eine exquisit schöne Knospe?
Dieser zart rosa Rand ...
Ich freue mich schon auf die halbgefüllten Blüten.
Die Orientale - Lenzrosen sind das ganze Jahr über attraktiv und dazu noch sehr pflegeleicht und robust.
Die immergrünen Blätter bleiben im Herbst und über den Winter stehen.
Im Frühling kann man die alten Blätter wegschneiden, sofern sie unansehnlich sind oder die Blüten verdecken.
Pflanzengemeinschaften und Standort:
Christrosen passen gut zu anderen Gehölzrandpflanzen im Halbschatten und vertragen auch Wurzeldruck. Der Platz sollte vor allem im Sommer eher trocken sein. Zu viel Feuchtigkeit führt zu Fäule und Krankheiten.
Ich habe sie mit Alpenveilchen, Gräsern, Waldmeister, Tränendes Herz, Storchenschnabel gepflanzt.
Sie passt gut zum ländlichen Garten - aber sie ist da durchaus nicht drauf beschränkt.
Sehr gerne verwende ich sie auch für klassische oder moderne Gärten, weil sie recht kraftvoll wirkt, immer gut aussieht und kaum Pflege braucht.
Sie ist sehr vielseitig.
Für eine Staudenrabatte im Halbschatten habe ich Christrosen mit Funkien, Gräsern, Hortensien und Bambus kombiniert. So entstehen immerblühende Beete - auch im Schatten:
Es gibt natürlich noch mehr Helleborus - Arten wie z.B. Korsische Niewurz, Stinkende Nieswurz oder Purpur-Lenzrose. Darüber schreibe ich aber ein andermal.
Ich hoffe, ich habe Euch ein wenig für Christrosen begeistert können?
Vermutlich seid Ihr ihrem Charme aber eh schon lange verfallen - so wie ich.
Viele Grüße von Renate Waas
aus dem Geniesser-Garten
Gartenplanung, Gartenberatung, Gartendesign, Gartenbau und Gartengestaltung
Dipl.Ing.FH Renate Waas, Gartenarchitektin
Ich freue mich auf eine Gartenplanung mit Ihnen!
Sie erreichen mich am einfachsten per mail: Renate.Waas@gmx.de
Mehr Info über mich auf meiner website: www.renate-waas.de
Autor und copyright: Dipl.Ing.FH Renate Waas, Gartenarchitektin
Wir planen und gestalten Gärten in und um München, Dachau, Karlsfeld, Hebertshausen, Schwabhausen, Bergkirchen, Markt Indersdorf, Erdweg, Rohrmoos,
Fürstenfeldbruck, Aichach, Friedberg,
Maisach, Gilching, Weßling,
Olching, Germering, Puchheim, Eichenau, Vaterstetten, Haar, Grafing, Ebersberg, Kirchseeon, Markt Schwaben, Glonn, Feldkirchen b. München, Feldkirchen-Westerham, Aschheim, Ismaning
aber auch bis Rosenheim, Bad Aibling, Holzkirchen, Miesbach, Bad Tölz, Augsburg, Landsberg oder Ingolstadt
Fürstenfeldbruck, Aichach, Friedberg,
Maisach, Gilching, Weßling,
Olching, Germering, Puchheim, Eichenau, Vaterstetten, Haar, Grafing, Ebersberg, Kirchseeon, Markt Schwaben, Glonn, Feldkirchen b. München, Feldkirchen-Westerham, Aschheim, Ismaning
aber auch bis Rosenheim, Bad Aibling, Holzkirchen, Miesbach, Bad Tölz, Augsburg, Landsberg oder Ingolstadt
Gartenplanung, Gartenberatung, Gartendesign, Gartenbau, Gartengestaltung
.