Pflege bei mir Staudenbeet - Rückschnitt einiger Stauden - Chelsea Chop Anfang Juni
Heute ist ein etwas regnerischer, düsterer Tag und damit ein perfekter Tag für den Sommerschnitt der Stauden im Garten.
Der Himmel ist bedeckt - es gibt also keine Verbrennungen und es wird noch regnen. Das hilft den Stauden wieder kräftig durchzurtreiben.
Besser geht es nicht.
Oh - ich könnte anschließend noch düngen.
Dann wäre es perfekt.
Phosphatlastigen Dünger nehme ich dafür gern z.B: flüssigen Tomatendünger (für meine Iris perfekt).
Rückschnitt ist je nach Pflanzen verschieden - ich versuche, es mal zu erklären...
3 Varianten beim Schnitt: Rückschnitt bis zum Boden, Rückschnitt von Verblühtem und Chelsea chop
Möglich ist es auch bei Gaura und Verbenen, sofern sie schon weit genug ausgetrieben haben (ich habe das dieses Jahr gemacht).
Man kann auch nur einen Teil der Triebe einkürzen. Dann blühen ein paar früher (die nicht geschnittenen) und ein paar später. Das ist für mich nicht der Grund zum Schnitt.
Mir geht es um kompakte Pflanzen, die standfest sind und um Ordnung im Beet.
Ich gehe hier nicht weiter ins Detail zum chelsea Schnitt, weil es enorm viel Info im Netz dazu schon gibt und er für mich eine nicht so wichtige Schnittmaßnahme ist.
Dies ist bei Astern und Euphorbia ssp. niciciana z.B. der Fall.
Dann erfolgt der Rückschnitt nach der Blüte.
Katzenminze: kann mit Rückschnitt das ganze Jahr am Blühen gehalten werden. Dazu schneide ich immer die verblühenden Triebe ganz unten ab. So im Vorbeigehen. Man kann auch 1/3 ganz unten abschneiden.
Verblühtes abschneiden
Auch die verblühten Zierlauch schneide ich - da gibt es aber verschiedene Meinungen dazu. Ich persönlich mag die braunen Kugeln nicht im Beet. Versamen sollen sie auch nicht. Ich mag kräftige Kugeln und da ist Rückschnitt besser (Kraft geht in die Zwiebel statt in Samenbildung).
Sieht einfach ordentlicher aus.
Ich finde aber auch, es trägt zur Hygiene im Beet bei.
Ausnahme:
Nach der Blüte knapp über dem Boden abschneiden
Frauenmantel - treibt schön durch und man hat attraktive Blätter.
Rittersporn (habe ich aber nicht)
Kompliziert?
Ja.
Deshalb hier monatlich meine Pflegemaßnahme zum Mitmachen :-)
Hier meine Pflegemaßnahmen von Anfang Juni im sonnigen Staudenbeet
das ist die mit den nadelartigen Blättern (s. Bild) habe ich schon vor einigen Tagen geschnitten - wäre jetzt auch noch möglich SOFERN SIE NICHT ZU BLÜHEN BEGINNT.
Sollte sie schon Blütenknospen haben - dann einfach nach der Blüte schneiden.
Ich mache das nicht so akkurat direkt über der Blattachsel ...
... also nicht perfekt.
Ich fasse alle Triebe zusammen und schneide sie ab.
Wie bei ein Pferdeschwanz ganz oben am Kopf. Sie fallen dann sehr schön halbkugelig auseinander.
Für die Perfektionisten unter Euch: nachschneiden - und zwar direkt über der Blattachsel.
Nepeta die unteren Triebe entfernen ca. 1/3 aller Blütentriebe, die grad am Verblühen sind.
Nepeta im Vordergrund rechts nach dem Schnitt. Im hinteren Teil der Pflanze sieht man weniger Blüten - die habe ich weg geschnitten. Dort bilden sich neue Triebe, die dann wieder lange blühen.
Wenn man das regelmäßig macht, bleibt sie kompakt und blüht durch bis zum Herbst.
Bei der Gelegenheit habe ich auch die gelben Blätter der eingezogenen Crocus entfernt und ein paar vergilbte Blätter vom Zierlauch geschnitten. Da ist aber noch gut was zu tun.
Vor allem die Bartiris brauchen jetzt nach der Blüte Luft und Licht, damit die Knollen nicht faulen.
Düngen der Bartiris wäre hier jetzt auch perfekt s.o. (ideal ist phosphatlastiger Dünger wie z.B. Tomatendünger).
Ich unterscheide also in 3 verschiedene Schnitt-Varianten:
Chelsea Chop:
Den wende ich bei spät blühenden Stauden an, die hoch werden und dadurch manchmal auseinanderfallen. Dadurch wirkt das Beet kompakter und ordentlich.Durch den Schnitt werden sie standfester und bleiben niedriger.
Ich habe bei mir geschnitten: Herbst-Astern, Fette Hennen - Sedum, spät blühende Euphorbien
Verblühtes stark zurück schneiden:
Früh blühende Euphorbien - Wolfsmilch, verblühte Kräuter wie Thymian, Bohnenkraut, fast verblühte Katzenminzen - Nepeta,Verblühtes abschneiden:
frühe Pfingstrosen, ZierlauchAber das werde ich wohl nicht tun, denn die Vögel holen sich den Zünsler für ihre Jungen und da will ich sie nicht dabei stören.
Ergebnis: ein schönes Blumenbeet und ein Blumenstrauss
Schnittgut passte gut zu den Pfingstrosen, die mir der Regen zu Boden gedrückt hat und die ich deshalb für die Vase geschnitten habe:Schnittmaßnahmen Mitte Juni
erste verblühte Rosen zurück geschnittenverblühten Zierlauch bodentief abgeschnitten
Echten Wein - zu lange Triebe entfernt
Einen schönen Sommer und
Renate Waas
Gartenplanung München
www.renate-waas.de
Gartenplanung - Gartengestaltung - Gartenberatung
Dipl.Ing. FH Landespflege Renate Waas, Gartenarchitektin
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Hallo liebe Renate,
AntwortenLöschenheute melde ich mich auch mal wieder. Ich schneide meine Euphorbia polychroma auch immer zurück und zwar ganz runter, auch zwecks der Versamung. Sie treiben immer wieder schön aus. Auch werden die Trollblumen, Akeleien, Rittersporn, Feinstrahl-Astern ganz runtergeschnitten, bei den Trollblumen blühen einige zum Herbst hin nach, sogar eine Sorte der Feinstrahl-Asterm blüht im Herbst noch einmal, darauf freue ich mich besonders. So nun wünsche ich dir einen schönen und nicht so trockenen Sommer.
Ich wollte eine Gartenreise nach Holland machen, weiß aber noch nicht, ob das klappt oder wie es mit dem Virus weitergeht.
Grüße aus dem Allgäu
Ilona U.
Hallo liebe Ilona,
AntwortenLöschenvielen Dank für Deine Tipps zum Schnitt! Das Feinstrahlastern noch mal blühen finde ich super spannend! Die habe ich schon länger nicht mehr gepflanzt - aber das muss ich unbedingt nachholen!
Ich hoffe auch, wir können bald wieder reisen ...
Alles Gute, bleib gesund und herzliche Grüße
Renate Waas
Ich habe erst an diesen Juni-Schnitt gedacht! Irgendwie habe ich aber immer ein wenig Skrupel diesbezüglich! Vielleicht sollte ich es mal mit den hohen Astern versuchen. Die wurden bei einem kurzen, aber heftigen Gewitter ziemlich niedergedrückt. Da wäre es nicht schlecht, wenn sie ein wenig kompakter werden würden. Mal sehen... heute ist aber nichts mit Garten... es regnet ziemlich!
AntwortenLöschenViele Grüße von
Margit
Liebe Renate,
AntwortenLöschentoll blüht es bei dir!
Ich hab nun am Wochenende den Buchs geschnitten.
Das Wetter war perfekt dafür.
Zum Glück hab ich keinen Zünsler.
Ganz liebe Grüße von Urte
Ja jatzt ist noch einmal ein bisschen meht Arbeit im Garten angesagt. Die Frühblüherblätter können weg und machen Platz für die Sommerstauden. Auch will so einiges angebunden werden, da es hier oft windig ist. Aber wenn das alles erledigt ist. darf es hier wachsen und gedeihen und man freut sich über eine reiche Blütenpracht.
AntwortenLöschenLiebe Inselgrüße und einen tollen Sommer
Kerstin
Hallo Renate,
AntwortenLöschengenau das habe ich auch getan, durch den Garten gehen und alles wegschneiden was seine Aufgabe erfüllt hat. Mit dem Chelsea-Schnitt habe ich schon gute Erfahrungen gemacht, eine Super Idee. Ein Wohl dem Erfinder dieser Idee.
Bei mir gibt es massenweise Geranium, die sich willigst vermehren. In jede freie Nische pflanze ich dann die jungen Pflänzchen. Egal unter welchen Bedingungen, die wachsen zuverlässig.
Vielen Dank für Deine Infos...
LG...Stephanie
Liebe Renate,
AntwortenLöschenich finde es ganz prima, dass Du alle sommerlichen Schnittmaßnahmen der Stauden, hier in Deinem Post so differenziert aufgeführt hast. Man lernt doch immer wieder dazu!
Von dem Chelsea Schnitt habe ich auch schon mal berichtet. Unter diesem Link kannst Du es Dir ansehen: https://heidis-gruene-ecke.blogspot.com/2016/08/die-verlangerung-der-blutezeit-durch.html
Jetzt habe ich noch eine Frage: Du schreibst, dass Du die Christrosen jetzt geschnitten hast. Warum? Was erreichst Du damit?
Auf Deine Antwort bin ich sehr gespannt! Undich sage im Voraus schon mal ganz lieben Dank!
Dir alles Liebe und bleibe gesund und munter!
Heidi
Hallo Heidi,
AntwortenLöschenzuerst zu Deiner Frage Rückschnitt Christrosen: ich habe die Samenstände und verblühten Reste abgeschnitten
nicht die Blätter. Die sind bei mir gesund. Kranke Blätter schneide ich allerdings immer ab.
Ich schneide Samenstände und Blüten weg, damit sich die Christrosen nicht zu sehr im Garten ausbreiten und weil es die Pflanzen eine Menge Kraft kostet, Samen auszubilden (die ich dann gar nicht schätze) und weil sie einfach nicht mehr gut aussehen, wenn die braunen, eingetrockneten verblühten Stängel im Beet rumstehen.
Ja - über den Chelsea Schnitt wird grad viel berichtet und viel Gutes. Danke für den Link!
Der ganz normale Rückschnitt ist für mich jedoch wichtig, damit nachfolgende Pflanzen wachsen können, Iris genügend Luft und Licht an die Knollen bekommen und die nächste Generation sommerblühende Blumenzwiebeln gut gedeiht.
Viele Grüße
Renate Waas