Sonntag, 6. Februar 2011

Wildbienen, Solitärbienen und Hummeln

Dekorative Zierpflanzen für den Hausgarten
als Nahrung für Hummeln und Bienen 

Winterling


Es wird Frühling!
Am 1. März habe ich die ersten Wildbienen am Winterling entdeckt (Eranthis hyemalis) - auch bei den Schneeglöckchen haben sie vorbeigeschaut.

Übrigens ist blühender Bux sehr begehrt bei Bienen und Insekten. Frei wachsender Bux blüht bei uns ab Ende März.



Besonders wichtig sind sehr früh blühende und sehr spät blühende Gehölze und Stauden, denn zu diesen Zeiten ist im Garten sonst wenig zu finden.

Früh blühende Gehölze als Bienenweide:

! wichtige Blüten Spätwinter und Frühling:

Seidelbast
Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)
Winterschneeball (Viburnum x bodnantense Dawn),
Kätzchen-Weide (Salix caprea),
Schneeheide (Erica carnea),
Kornelkirsche (Cornus mas),
Aprikosenbaum
Mahonie (Mahonia aquifolium)
Stechpalme (Ilex aquifolium)
Japanische Zierquitte (Chaenomeles)
Seidelbast (Daphne mezereum s. Bild),
Bux (Buxus sempervirens)


Hummel an Zierjohannisbeere
etwas später folgen:
Zier-Johannisbeeren (Ribes -Sorten, s. Bild 2),
Berberitze (Berberis vulgaris oder Berberis julianae),
Felsenbirne (Amelanchier laevis),
Beerensträucher, Brombeeren, Himbeeren
Wildkirschen,
ungefüllte Zierkirschen
Ahorn, Ebereschen, Robinien,
Rot-, Weiß- und Apfeldorn


! keine Nahrung bieten: Forsythie und Flieder


Bilder aus unserem Garten:

Hummel an jap. Ahorn

Beliebt ist auch der japanische Zierahorn Acer aconitifolium bei unseren Hummeln und Bienen










Biene an Aprikosenbaum

Alle früh blühenden Obstbäume bieten Nahrung:
hier z.B.die sehr früh blühende Aprikose Hargrand
Sie bietet bereits für die ersten Solitärbienen Nahrung. Wenig später kommen Große Grüne Reneclaude, Birne und Quitte zur Blüte.

Frühsommer und Sommer:
zu dieser Zeit ist der Tisch meist reich gedeckt für alle Wildbienen




sehr späte Blüher sind auch wieder sehr wichtig:
Bartblume (Caryopteris sehr beliebt)
spät blühende Rosen (2. Blüte s.o.)
Kräuter wie Origano und Thymian, Basilikum s.u.
Stauden wie Fette Henne (Sedum telephium "Herbstfreude"), Astern



Bei Wildbienen und Hummeln beliebte Pflanzen im Garten


Kletterpflanzen und Rosen mit Nektar und Pollen,
Blüte einfach oder halbgefüllt:

Ramblerrosen: Goldfinch (s. Bild), Bobby James,
mehrmals blühende Kletterrosen: Guirlande d´amour
Strauchrosen: Trier, Moonlight, Plaisanterie, Roseraie d l´Hay, Mozart, Felicia
Bodendeckerrosen: Sternenflor (auch ähnlich wie im Bild oben)
Wilder Wein, Clematis, Lonicera (Geißblatt)


Dekorative Kleinsträucher und Kräuter wie:
Lavendel, Thymian, Rosmarin, Oregano, Bergbohnenkraut, Salbei, Schnittlauch, Ysop, Borretsch, Weinraute


Dekorative mehrjährige Stauden:
sehr früh blühende und daher wichtige Stauden:

Christrosen, Duftveilchen
später folgen dann
Draba - Hungerblümchen, Schlüsselblume, Knautia arvensis, Doronicum, Kugeldistel, Sonnenhut, Salbei, Katzenminze,
spät blühende Stauden wie:
Fette Henne und andere Sedum-Arten und Sorten, Mauerpfeffer-Arten, Astern.


Zwiebelpflanzen mit hohem Nutzwert für Wildbienen und Hummeln:










Crocus
sie alle blühen sehr früh und sind daher besonders wertvoll für die Wildbienen:
Winterling, Schneeglöckchen, Traubenhyazinthen (Muscari), Märzbecher (Leucojum vernum), Leberblümchen
Blaustern (Scilla siberica), Hyacinthus-Hybriden, Zierlauch (Allium),
       


Crocus - vor allem die frühen Sorten wie
Crocus vernus oder Crocus tommasianus sind sehr gut besuchte Futterpflanzen

(!Narzissen bieten keine Nahrung)





Einjährige, Zweijährige, Sommerblumen, Knollenpflanzen:
Prachtscharte - Liatris-Blüte
einfach blühende Dahlien,
Bienenfreund (Phacelia),
Sonnenblumen, Tagetes,
Natternkopf, Fingerhut,
Eisenkraut (Vebena bonariensis)
Liatris spicata (s. Bild)









Mohn - hier Klatschmohn ist sehr beliebt!







Auch wichtig für Bienen und Insekten:

späte Blüher im Garten einplanen, um Versorgungslücken für Solitärbienen und Hummeln im späteren Sommer (August-Oktober) zu schließen:

Fette Henne - Sedum

Rosen mit später Blüte (aber einfach oder nur halbgefüllt Sorten s.o.)
Stauden wie Astern, Herbstanemonen,


Fette Henne (Bild) sind wertvolle Nahrung um diese Zeit.




Bartblume

Gehölze wie Bartblume - Caryopteris - ein sehr dekorativer niedriger Strauch - sind bei den Bienen auch sehr begehrt. Er blüht immerhin bis September
Callicarpa - Schönfrucht (der Strauch mit den hübschen lila Beeren über den Winter) blüht auch recht spät.
Euodia hupehensis - Bienenbaum
stammt aus China und blüht September und Oktober - ein richtiger Bienenmagnet




Sedum - Fette Henne





Dachgartenbegrünung für Bienen oder zumindest das Mülltonnenhäuschen bepflanzen






einige Arten sind als Bienennahrung besonders gut geeignet:
Sedum Fette Henne - Blüte

geeignete Würz - Kräuter:
Satureja montanum - Bohnenkraut - wertvolle Bienennahrung im August/Sept
Origanum - blüht auch spät s.o.







bienenfreundlicher Kräuter-Balkonkasten:
Duftkräuter: Lavendel

Rosmarin
Würz- und Küchenkräuter:
Salbei, Rosmarin,Ysop, Dost und Thymian
Teekräuter in einem extra Topf: Pfefferminze und Zitronenmelisse
(sie wuchern gerne, deshalb separat in einem extra Topf pflanzen) - auch hier die Pflanzen z.T. blühen lassen, damit viele Gäste mitnaschen können.
Einjähriges Basilikum säe ich dazwischen und lasse es blühen.







Bienenhaus - Insektenhotel

für die Wildbienen haben wir ganz einfache Wohnungen aus größeren Hartholz - Brennholz - Scheiten (Klötze) gebaut: Verschieden große Löcher zwischen 3 und 10 mm rein bohren. Dann an einer vor Regen geschützten Stelle aufhängen. Wir haben es an einer Laube unter dem Dachvorsprung angeschraubt.
Süd-Ost Ausrichtung ist ideal.
Dieses einfache Insektenhotel ist sehr schnell gebaut und wird gerne genutzt - die Röhren sind schnell belegt.
Den Eingang habe ich übrigens nach dem Bohren gesäubert (mit grober Stahlbürste).
Wichtig: wie auf dem Bild zu sehen ist, muss die Bohrung an der Längsseite sein. Also nicht die Seite, an der man Jahresringe zählen kann. 
Das Holz bekommt dort leichter Risse, Feuchtigkeit und Schmarotzer können eindringen und die Brut kann nicht überleben. Wäre schade um die jungen Insekten und die Arbeit der Bienen-Mütter.

Buchtipp:
Wildbienen Die anderen Bienen von Paul Westrich
Das beste Buch, das ich über Wildbienen und Hummeln gelesen habe
Auch sehr detaillierte Informationen über Nistverhalten und Bau von geeigneten Nisthilfen.


Am 6. Februar haben wir die ersten Wildbienen im Garten entdeckt.

Viburnum x bodnantense
Seit vielen Jahren wächst im Garten ein Viburnum x bodnantense. Er blüht von November bis März und ist die erste Bienen-Nahrung für die Früh-Aufsteher unter den Wildbienen. Bald werden auch die ersten Hummeln da sein, dann brummt es und summt es nur so in dem Busch.
Wildbienen und Hummeln sind früher aktiv als Honigbienen. Die meiste Literatur bezieht sich auf Honigbienen. Es wird daher nicht auf die so wichtigen sehr frühen Blüher hingewiesen, da Honigbienen um diese Zeit noch im Stock bleiben. Sie warten, bis es wärmer wird. Nicht so Wildbienen, sie sind auch an kalten Tagen unterwegs und brauchen dringend Nahrung, da sie nach dem langen Winter schwach und hungrig sind.



Mehr Info zu bienenfreundlichen Frühjahrsblühern auch unter phänologischer Kalender - Erstfrühling

Liste von Bienen-Nährgehölzen: Bienen-Nährgehölze

links: Winterschneeball  -  Mitte: Blüte vom Eisenholzbaum  -  rechts: Christrose








Herzliche Grüße von Renate
 Waas Freiraumplanung

7 Kommentare:

  1. Danke für diesen schönen Post, er macht mich richtig neugierig auf diesen Winterschneeball! Ich habe einen "normalen"(sorry) Schneeball im Garten und einen Etagenschneeball. Beide blühen bedeutend später. Aber der Duft des ersteren ist eine Wucht!
    Liebe Grüße
    Elisabeth

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  2. Ha. Da fällt mir was ein. Das wollte ich nämlich schon immer mal wissen.

    Im zeitigen Frühjahr, wenn die ersten richtig warmen Sonnenstrahlen den Boden knutschen, schlüpfen bei mir aus den Beeten ähnliche Geschöpfe. Zu tausenden. Aber die sind eher ein wenig orange auf dem Rücken. Und ein ganzes Stück kleiner als echte Bienen.

    Hast du eine Ahnung, was das sein kann?

    Ich bilde mir jedenfalls ein, dass die aus dem Boden schlüpfen, denn sie sind an diesem einen Tag (!) wirklich überall.

    LG Sudda

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  3. Hallo Elisabeth - ja, die anderen Schneeball sind auch schön! Ein Winterblüher, der so gut duftet wie der Winterschneeball - und dann noch gut für die Insekten - den mußte ich natürlich im Garten haben.

    Hallo Sudda - kannst Du mal ein Bild davon machen und mir schicken? Würde mich auch sehr interessieren! Email-Adresse steht im Profil.

    Viele Grüße Renate

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  4. Ja, gerne. Aber musst noch ein wenig warten. Noch ist der Boden nicht von der Sonne geküsst worden. Oder ich frag mal, ob der Mann die zufällig mal geknippst hat. Ich bin mal auf eine drauf getreten und kann bestätigen... SIE STECHEN. Aber nicht so doll wie handelsübliche Bienen. ;o)

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  5. Wirklich tolle Bilder, liebe Renate. Bei uns im Garten blüht leider noch nichts, daher konnten wir auch noch keine Bienen beobachten. Ich hoffe jedoch, dass es nicht mehr so lange dauern wird.

    lg kathrin

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  6. Diese ersten Blüten sind immer sehr schön! Ich warte noch darauf, dass meine Christrosen endlich unter den Schneehaufen hervorkommen. Mal sehen, was dann davon übrig geblieben ist. Meine schöne große Hortensie hat die letzte Dachlawine völlig zerstört, da wird wohl dieses Jahr nichts blühen!
    LG, Christiane

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  7. Ich mag deinen Blog :o) Er macht einem Lust auf die Gartenarbeit! Liebe Grüße Schweinchen Schlau

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.... seufz ...