Dienstag, 8. Januar 2013

Erinnerung - eine Bodenprobe nehmen

... gesehen bei Stauden Gaissmayer - lllertissen


Zur Erinnerung - Bodenprobe machen lassen ...
Dieser Beitrag kommt Euch bekannt vor? Ja - ich habe ihn nicht noch mal geschrieben, sondern einfach noch mal gepostet - denn:


Es ist wieder Zeit, eine Bodenprobe zu nehmen!

Wozu?
Damit ich nicht zu viel Dünger ausbringe - der kostet viel Geld und wenn er nur wieder ins Grundwasser ausgeschwemmt wird, schädige ich auch noch die Umwelt.
Nicht zuletzt sind überdüngte Pflanzen krankheitsanfällig. Da ich keinerlei Gift im Garten verwende und rein biologisch arbeite, achte ich auch beim Düngen auf die richtige Menge und den richtigen Dünger. Ich habe damit bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Zu viel Dünger schadet also mehr als er nützt und kostet viel mehr Geld als eine Bodenprobe alle 3 Jahre.

So wird´s gemacht:
Immer nur von einer einheitlich genutzten Fläche eine Bodenprobe nehmen - also entweder Gemüse oder Rasen oder Blumenbeet.
Jeweils von der gewählten Fläche (bei mir der Gemüsegarten) 15-20 Entnahmestellen auswählen, um einen guten Durchschnitt zu erreichen.

Für die Bodenentnahme habe ich mir bereitgestellt:
Spaten, Pflanzschaufel, Meterstab, Eimer, Gefrierbeutel für ca. 2,5 l und die Anleitung, (die man sich im Internet herunterladen kann - s. Adresse unten).

Mit dem Spaten gräbt man ein ca. 25 cm tiefes Loch
Daraus entnimmt man mit der Pflanzschaufel von unten nach oben Erde.
Da von ca. 15-20 Stellen Erde entnommen werden soll, habe ich jeweils 1 Pflanzschaufel voll genommen und in den Eimer gefüllt.
Dann an die nächste Entnahmestelle im Gemüsegarten und dies dann ca. 15 x wiederholt.







Die Erde im Eimer dann gut mischen und ca. 1 l davon in den Gefrierbeutel abfüllen und an ein Institut zum Auswerten senden.

Ich schicke meine Bodenproben zum Institut Koldingen, Breslauer Str. 60, 31157 Sarstedt.
Dieses Institut prüft und erstellt mir eine biologische Dünge-Empfehlung.



Die Probe ergab, dass ausreichend Kalk, Phosphor, Kali und Magnesium vorhanden ist (das trifft übrigens auf viele Proben aus privaten Gemüsegärten zu).

Lediglich Stickstoff muss ausgebracht werden - dafür wird mir Hornmehl empfohlen.
Hornspäne und Hornmehl mag ich sowieso gerne für den Garten. Ich bestelle sie mir im Bio-Garten-Versand (Jebel) - auch da bleibe ich bei Bioprodukten.

Die Düngeempfehlung ist genau aufgegliedert:
Gemüse schwachzehrend: waren es 60 g/qm
Gemüse mittelzehrend:waren es 60 g/qm im April-Mai und 40 g/qm im Juni-Juli
Gemüse starkzehrend: bekommt sogar 3x pro Jahr Hornmehl, nämlich April-Mai 90 g/qm, im Juni 30 g/qm und im Juli nochmal 30 g/qm

Bei regelmäßiger Kompost-Anwendung von 5-10 l/qm reduziert sich der Dünger-Bedarf nochmal um 20-30%.

Kompost erhöht den Humusgehalt. Wir haben sandigen Lehm und ich sorge deshalb ständig dafür, dass der Humusgehalt erhöht wird. Mulchen ist hier ein Zauberwort, Kompost, Gründünger und nur mit rein organischem Dünger arbeiten. So wurde aus unserem harten, steinigen Lehmboden mit schlechten Humuswerten im Laufe der letzten 5 Jahre ein sehr guter, lebendiger Gemüsegarten-Boden, der reichlich Ernte bringt.


Der Zustand des Bodens trägt wesentlich dazu bei, wie viel Pflege der Garten benötigt.
Je lebendiger, humusreicher der Boden ist, je mehr Regenwürmer und Bodenorganismen darin leben, desto weniger Arbeit muss ich leisten. Es erspart Umgraben, das Unkraut läßt sich leichter entfernen, Pflanzen setzen erfordert wenig Kraftaufwand, da der Boden leicht zu bearbeiten ist. Ich muss weniger gießen, da der Boden die Feuchtigkeit besser hält und die Pflanzen tiefer wurzeln können. Die Pflanzen sind gesund und widerstandsfähig.
Bodenpflege, mulchen und kompostieren lohnt also.


Viele Grüße von Renate




Wichtige Info´s gibt es bei der lwg - siehe folgender Link:

Falls es jemand interessiert - hier ein Link zum Formular vom Agrolab Koldingen, von denen unsere Analyse der Bodenprobe stammt. Falls eine Bio-Dünger-Empfehlung gewünscht ist, besser extra dazuschreiben. 

11 Kommentare:

Elke Schwarzer hat gesagt…

Hallo Renate!
Ein interessanter Beitrag! Ich gestehe, ich habe noch keine Bodenprobe genommen, weil ich Hauptsächlich mit Kompost arbeite, nur die Blumenzwiebeln oder die Rosen bekommen gezielt mal Langzeitdünger. Aber wahrscheinlich kann ich den Boden so auch stellenweise überdüngen.
VG
Elke

Renate Waas hat gesagt…

ja Elke, leider kann man auch mit Kompost überdüngen und das geht dann ins Grundwasser bzw. führt zu Überdüngung mit allen Nachteilen. Ich würde gerne viel mehr Kompost aufbringen, damit der Humusgehalt steigt.
Viele Grüße Renate

Elisabeth Firsching hat gesagt…

Liebe Renate,
vielen Dank für diese übersichtliche und praktische Info! Ich überlege, das umzusetzen. Daumen mal Pi ist nicht immer das Beste und so könnte mir so manche Enttäuschung erspart bleiben.
LG
Elisabeth

Happy-Sonne hat gesagt…

Liebe Renate
Wie lehrreich und interessant! Vielen Dank für diesen tollen Post!
Auch ich muss gestehen, dass ich noch nie eine Bodenprobe genommen habe. Das wäre wirklich mal nötig!
Hab ein schönes Wochenende und sei ganz lieb gegrüsst.
Herzlichst Yvonne

Anonym hat gesagt…

Hallo Renate,

danke für die tolle Anleitung! Ich hab zwar immer wieder gelesen, dass man Bodenproben durchführen sollte, aber umgesetzt habe ich das noch nie - wird sicher mal Zeit...
Bis bald,
Tom

Annette hat gesagt…

Oh Renate, jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen, du bist ja geradezu vorbildlich. Ich hab mich bisher nur mit dem Pröbchenset aus dem Baumarkt vergnügt... und Blaukorn steht bei mir auch auf Halde obwohl ich es fast nicht mehr verwende sondern lieber zu Kompost, Hornspänen, Urgesteinsmehl greife und den Würmern gut zuspreche. Liebe Grüße Annette

Alex aus dem Gwundergarten hat gesagt…

Öhm, ja, nun habe ich mal wieder ein schlechtes Gewissen. Denn das mit der Bodenprobe steht auch schon laaaaaange auf der To-Do-Liste. Bei uns kann man die Bodenprobe sogar in einem Gartencenter machen lassen... es liegt also wirklich nur an meiner Faulheit *seufz*.
Wünsche Dir ein gemütliches Wochenende.
En liebe Gruess
Alex

Tabea Heinicker hat gesagt…

liebe renate, gerade sah ich dich auf meinem lesesofa sitzend und schon stöber ich duch deinen wunderbaren gartenblog! mit der bodenprobe, das habe ich mir auch schon mal gedacht, dass das schlau wäre. auf jeden fall eine tolle anleitung von dir!

liebe grüße . tabea

Ida - Garten-Keramik hat gesagt…

Liebe Renate
Also du bist wirklich gut, und ja ich gestehe, machst mirmauch grad ein schlechtes Gewissen. Im Kopf istndieses Vorhaben ja schon lange, aber eben ... ;-)
Danke dir aber gleichwohl für die Erinnering.
Liebe Grüsse
Ida

Renate Waas hat gesagt…

... aber bitte kein schlechtes Gewissen - so war das nicht gemeint :-)

Grad für den Gemüsegarten ist eine Bodenprobe wegen Überdüngung und damit Schadstoffe im Gemüse allerdings schon interessant.


Viele Grüße von Renate

Renate Waas hat gesagt…

Hallo Tabea !
Herzlich willkommen hier im Blog!
Eine Bodenprobe mache ich immer, wenn ich einen Garten neu "in den Fingern" habe. Danach ist es es nicht mehr so nötig - alles paar Jahre lohnt es aber schon. Kostet ja nicht viel.
Viele Grüße von Renate